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ドイツの日雇い労働者

DW2-09 [2017-03-07]

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イラスト1
Als Tagelöhner in Deutschland
Deutschland ist ein reiches Land.
Trotzdem gibt es hier Menschen, die als Tagelöhner arbeiten – viele von ihnen aus Osteuropa.
Sie arbeiten unter schlechten Bedingungen, ohne festen Vertrag und für einen geringen Lohn.
In seiner Heimat Ungarn war Victor Anwalt.
Doch jetzt arbeitet er in München als Tagelöhner auf Baustellen.
Das heißt, er arbeitet stundenweise ohne festen Vertrag.
Er sagt, dass er hier mehr verdient als in Ungarn als Anwalt.
So wie Victor kommen viele Tagelöhner nach Deutschland.
„Im Sommer haben wir 400 bis 500 Leute hier“,
sagt Savas Tetik von der Arbeiterwohlfahrt in München.
Wenn sie Glück haben, so erzählt er, schlafen die Leute zu fünft oder sechst in einem Zimmer
– wenn sie Pech haben, auf der Straße.
Vertreter der Bauwirtschaft sehen diese Art der Arbeit kritisch.
„Der Wettbewerb wird dadurch extrem verzerrt“,
sagt Holger Seit von der Landesvereinigung Bauwirtschaft.
Die Tagelöhner erhalten häufig weniger als den Mindestlohn.
So können Leistungen auf dem Markt zu Dumpingpreisen angeboten werden.
Und selbst der geringe Lohn wird oft nicht oder nur zum Teil gezahlt.
„Ich kenne keinen, der das nicht erlebt hat“, so Savas Tetik.
Für den Zoll ist es sehr schwierig, dagegen anzukämpfen.
Er müsste die Auftraggeber verfolgen, doch dafür hat der Zoll nicht genug Mitarbeiter.
Die reichen gerade für die Bekämpfung von organisierten Formen der Schwarzarbeit.
Nach Meinung der Bauwirtschaft sind diese Probleme durch die Arbeitnehmerfreizügigkeit gewachsen.
Das bedeutet, dass Menschen innerhalb der Europäischen Union ohne Einschränkungen in anderen EU-Ländern arbeiten dürfen.
Die Folge ist, dass zum Beispiel immer mehr Handwerker nach Deutschland gekommen sind.
Und viele von ihnen sind nicht gut ausgebildet.
Für Holger Seit hat die Arbeitnehmerfreizügigkeit deshalb nur „negative Auswirkungen“ gebracht.